LOKAL
REGIONAL

 

Die Katholische Telefonseelsorge Köln ist eine von etwa 100 Telefonseelsorgestellen in ganz Deutschland. Auch wenn die Arbeit grundsätzlich ähnlich ist, gibt es regionale Färbungen und Prägungen. Auch unsere Kölner Stelle hat ein eigenes Profil.

Unsere Spiritualität Wir fühlen uns getragen

Unsere Arbeit ist geprägt durch unser christliches Menschenbild. Wir wissen um die Begrenztheit des Menschen, aber vertrauen auch auf sein Angenommensein in seinen Stärken und Schwächen. Wir laden alle Mitarbeitenden ein, sich den Fragen des eigenen Glaubens, der eigenen Suche nach dem Lebenssinn zu stellen und miteinander ins Gespräch zu kommen.

Wir bieten unseren Mitarbeitenden Besinnungstage an, bei denen es darum geht, sich selbst mit Fragen des Glaubens und des spirituellen Lebens bewusst auseinanderzusetzen. Wir gestalten gemeinsam Gottesdienste, erfahren uns dadurch gestärkt in der Gemeinschaft und für unsere Arbeit. Wir können nur ermutigen, wenn wir selbst ermutigt sind.

Unsere Einrichtung wurde geschaffen und wird unterhalten von der katholischen Kirche im Erzbistum Köln. Unser Träger ist der Gesamtverband der katholischen Kirchengemeinden der Stadt Köln. Seit über vierzig Jahren ist so wertvolle, aktuelle Seelsorge möglich. Entscheidend ist für unsere Arbeit das christliche Menschenbild. Wir sind als Telefonseelsorge offen für alle Menschen, die unser seelsorgliches Angebot am Telefon oder online suchen.

Als Mitarbeitende ist uns die Reflexion des eigenen Glaubensweges wichtig und die eigene Sprachfähigkeit zur Lebenssuche, zu Wurzeln und Quellen, Zweifel und Zuversicht. Mit berechtigten Kritikpunkten und aktuellen Herausforderungen in der Kirche setzen wir uns in der Dienstgemeinschaft auseinander. In diesem Sinne wünschen wir uns für die Mitarbeitenden die Zugehörigkeit zu einer christlichen Kirche. Auch Menschen ohne Kirchenbindung sind willkommen, wenn sie die Bereitschaft mitbringen, über Glaubensfragen und Spiritualität ins Gespräch zu kommen.

Unser Team auf vielen Ebenen

Unsere Arbeit wird ermöglicht durch das gute Zusammenwirken von engagierten Menschen und tragenden Strukturen. 

Träger der Katholischen Telefonseelsorge Köln ist der Gesamtverband der katholischen Kirchengemeinden der Stadt Köln.
Vor Ort arbeiten wir zurzeit in einem Team aus vier hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und etwa 70 Ehrenamtlichen. Seit über vierzig Jahren ist so wertvolle, aktuelle Seelsorge möglich.

Das Team der Hauptamtlichen wird geleitet von Annelie Bracke. Sie ist Diplom-Psychologin und Theologin. Zum hauptamtlichen Team gehören außerdem eine Diplom-Sozialpädagogin, eine Sozialpädagogin M. A. und eine Verwaltungskraft. Neben dem Dienst am Telefon stehen für die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen viele wichtige Aufgaben an.

Sie erstellen den Dienstplan, konzeptionieren die Aus- und Fortbildungen der ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen und führen diese durch. Sie leiten die Supervisionsgruppen, sorgen für die Werbung und Auswahl von Ehrenamtlichen, übernehmen die Öffentlichkeitsarbeit, pflegen den Kontakt zu Beratungs- und anderen kirchlichen, sozialen Einrichtungen in Köln und Umgebung. Sie organisieren gemeinsame Veranstaltungen und Feste, übernehmen Repräsentationsaufgaben und einiges mehr.

Annelie Bracke

Annelie Bracke
Stellenleiterin

Birgit Hadley

Birgit Hadley
Verwaltungsmitarbeiterin

Stephanie Haine

Stephanie Haine
Dipl.-Sozialpädagogin

Christina Zajackowski
Sozialpädagogin M. A.
(aktuell in Elternzeit)

Unser Netzwerk Wir sind verbunden

Regional ist die Katholische Telefonseelsorge in der Region Rheinland mit anderen Stellen zusammengeschlossen. Seit November 2013 kooperiert die Katholische Telefonseelsorge Köln, neben der Evangelischen Telefonseelsorge Köln, mit den Telefonseelsorge-Stellen Bonn/Rhein-Sieg und Oberberg. Auf Bundesebene sind alle deutschen Telefonseelsorge-Stellen in dem ökumenischen Dachverband „TelefonSeelsorge® Deutschland e. V.“ vereinigt.

Telefonanrufe werden von der einen zu einer der anderen Stelle weitergeschaltet, wenn die Leitung besetzt ist. So ist für die Anrufer*innen eine größere Chance gegeben, uns zu erreichen. Weiterhin findet ein reger Austausch zwischen den vier Stellen über wichtige Prinzipien der Arbeit statt.

Wenn Anrufende ein Problem haben, bei dem weitergehende Hilfen notwendig sind, dann nennen wir gerne die Kontakte zu anderen Beratungsstellen oder sozialen Diensten. Insbesondere kooperieren wir mit

Unser Einzugsbebiet Über den Schatten des Domes hinaus 

Seit der Kostenfreiheit der Telefonnummer der Telefonseelsorge ist Deutschland in Einzugsgebiete aufgeteilt worden, denen jeweils die nächste Telefonseelsorge-Stelle zugeordnet wurde. Innerhalb des Einzugsgebietes von Köln kann man aus dem Festnetz und aus dem Mobilfunknetz die Katholische oder die Evangelische Telefonseelsorge Köln erreichen, sowie die Telefonseelsorge-Stellen Bonn/Rhein-Sieg und Oberberg.

einzugsgebiet 04

Die Grafik zeigt das Einzugsgebiet der beiden Kölner Telefonseelsorge-Stellen.

Die deutsche Telekom Kostenfreiheit garantiert Anonymität

Die Bundesverbände der Telefonseelsorge haben im Sommer 1997, zunächst für fünf Jahre, einen Kooperationsvertrag mit der Deutschen Telekom AG abgeschlossen. Seit dieser Zeit ist die Telefonseelsorge unter den bundeseinheitlichen, kostenfreien Nummern 0800 111 0 111 bzw. 0800 111 0 222 und 116123 erreichbar. Die Gesprächsgebühren aus allen Netzen übernimmt die Telekom. Diese großzügige Geste ermöglicht den Anrufer*innen Anonymität und Datenschutz, da durch die Kostenfreiheit der Einzelverbindungsnachweis entfällt.

Aktuelle Statistik Telefonseelsorge in Zahlen

Anzahl und Dauer der Gespräche

Im Jahr 2023 gingen bei der Katholischen Telefonseelsorge Köln insgesamt 13.347 Anrufe ein. Dies entspricht etwa 1.112 Anrufen im Monat oder ca. 37 Anrufen pro Tag. In 87 % der Fälle wurden Seelsorge-/Beratungsgespräche geführt, die im Schnitt etwa 20 Minuten dauerten.

Mit einer Häufigkeit von 3 % wurden Anrufe verzeichnet, bei denen es kein ernsthaftes Gesprächs-Anliegen gab, sogenannte "Scherzanrufe". Außerdem gibt es immer wieder Menschen, die direkt wieder auflegen, nachdem ein Kontakt mit der Telefonseelsorge zustande gekommen ist. Über die Gründe lässt sich nur spekulieren; möglicherweise fehlt der Mut, über sich zu sprechen oder das Vertrauen zu der Stimme am anderen Ende der Leitung.

Häufige Themen

Zu den häufigsten Themen der Anrufer*innen gehörten im Jahr 2023

  • Ängste
  • Familiäre Beziehungen
  • Körperliches Befinden
  • Depressive Stimmung
  • Stress, Emotionale Erschöpfung
  • Einsamkeit, Isolation
  • Betreuung, Pflege, Therapie, Behandlung
  • Alltagesbeziehungen wie Freund*innen, Nachbar*innen, etc.
  • Leben in Partnerschaft
  • Ärger, Aggression

Ein wichtiges und ursprüngliches Thema der Telefonseelsorge ist die Suizidalität. Im Jahr 2023 führten wir täglich ca. drei Gespräche mit suizidalem Inhalt. Dabei handelte es sich um Suizidgedanken, konkrete suizidale Absichten, frühere eigene Suizidversuche oder den Suizid einer anderen Person.

Regelmäßig Anrufende

Bei der Katholischen Telefonseelsorge Köln gibt es, wie bei allen anderen Telefonseelsorge-Stellen auch, Menschen, die regelmäßig über einen längeren Zeitraum anrufen und unsere Hilfe in Anspruch nehmen. Etwa zwei Drittel aller Anrufe, die bei der Katholischen Telefonseelsorge Köln eingehen, kommen von Menschen, die immer wieder einmal unsere Hilfe brauchen.

Alter der Anrufenden

Bei der Telefonseelsorge rufen Menschen verschiedenen Alters an: Kinder und auch Hochbetagte. Die Gruppe der Anrufenden in einem Alter ab 50 Jahre machen 47 % der eingehenden Anrufe aus.

 Alter der Anrufenden
unbekannt    17%
 
bis 19 Jahre    2%
 
20 – 29 Jahre    7%
 
30 – 39 Jahre  13%
 
40 – 49 Jahre  14%
 
50 – 59 Jahre  23%
 
60 – 69 Jahre  17%
 
70 – 79 Jahre    6%
 
80 + Jahre    1%
 

 

Lebensform der Anrufenden

Mehr als die Hälfte der Anrufenden bei der Telefonseelsorge lebt allein, ungefähr ein Viertel in Partnerschaft und/oder Familie. Bei 10 % der Anrufer*innen können wir keine Angaben zur Lebensform machen, entweder, weil sie nicht benannt wird oder weil es nicht zu einem Seelsorgegespräch kommt (z. B. bei den "Auflegern").  

 Lebensform der Anrufenden
unbekannt  10%
 
allein lebend  58%
 
in Partner­schaft/Ehe  15%
 
in Familie  12%
 
in Wohn­gemein­schaft    2%
 
in einer Ein­richtung    3%
 

Öffentlichkeitsarbeit Wo wir sichtbar und hörbar sind

Unsere Beratung ist anonym und verschwiegen. Andererseits machen wir über unsere Tätigkeit regelmäßig Öffentlichkeitsarbeit.

Wir pflegen eine umfangreiche Internetseite.

Die Telefonseelsorge geht auch in Pfarrgemeinden, Schulen und andere Institutionen, um dort über ihr Angebot zu informieren und ehrenamtliche Mitarbeiter*innen zu gewinnen. Wenn Sie als eine Institution den Wunsch nach einer Zusammenkunft, einem Informationsgespräch, einer Abendveranstaltung o. ä. haben, können Sie sich gerne an uns wenden.

Wir nehmen regelmäßig am Tag des Ehrenamts der Stadt Köln teil, wo wir vielen Menschen persönlich Rede und Antwort stehen.

TS Koeln Buch 2018 Webversion 600pxZum 40-jährigen Bestehen sind wir einen anderen Weg einer Festschrift gegangen: Unter dem Titel „ANRUFEN-HINHÖREN“ haben wir gemeinschaftlich unterschiedliche Aspekte unserer Arbeit zusammengetragen, die Zeugnis ablegen und aktuell informieren. Sie können die Broschüre zu einem Preis von € 12,50 zuzüglich € 2,00 Versandkosten bei uns bestellen. Bei Interesse schreiben Sie bitte eine Mail an mail@telefonseelsorge-koeln.de. Wir schicken Ihnen das Buch umgehend mit einer Rechnung zu.

Mit großem Erfolg haben wir ein Büchlein „Hör-mich“ herausgegeben, in dem wir 25 Jahre Katholische Telefonseelsorge Köln dokumentieren und illustrieren. Dafür haben wir einen Preis von der Stiftung Hören bekommen, worauf wir natürlich stolz sind.

Wir pflegen den Kontakt zur Presse, so dass wir immer wieder auch in der Zeitung erscheinen. Wir geben Interviews, wenn wir von Rundfunk und Fernsehen angefragt werden.

 

Geschichte Entwicklung

Auf Wunsch von Joseph Kardinal Höffner wurde die Katholische Telefonseelsorge Köln 1979 gegründet. Pfarrer Burkhard Boxler wurde zum Leiter ernannt und baute die Stelle in den Folgejahren auf und aus. Mit sieben Hauptamtlichen in einem multiprofessionellen Team und mit 20 - 25 Ehrenamtlichen wurde die Pionierarbeit in den ersten Jahren geleistet. Dabei war von Anfang an klar, dass die ehrenamtlichen Telefonseelsorger und -seelsorgerinnen nur mit gründlicher Vorbereitung ihre Aufgabe erfüllen können. In den vergangenen 40 Jahren haben insgesamt 55 Männer und 189 Frauen ehrenamtlich in der Katholischen Telefonseelsorge Köln mitgearbeitet. Sie wurden geschult und begleitet von insgesamt 30 hauptamtlichen Mitarbeitenden.

Heute sind regelmäßig etwa 70 Männer und Frauen ehrenamtlich in der Katholischen Telefonseelsorge tätig. Der organisatorische und fachliche Rahmen mit Schulung und Begleitung wird von vier hauptamtlichen und weiteren nebenamtlichen Fachkräften gewährleistet.

Lag der Fokus, wie bei der Gründung der ersten Telefonseelsorge 1953 in London, auf der Suizidprävention, so zeigten die Anrufe schnell, dass es eine Vielzahl von persönlichen Nöten sind, in der die Menschen einen verschwiegenen und geschulten Gesprächspartner suchen: Es geht um Einsamkeit, um Probleme in Partnerschaft und Familie, um Krankheit und Bewältigung des Alltags. Alltägliche Sorgen werden ebenso zur Sprache gebracht, wie schwere Lebenskrisen.

Zugenommen haben in den letzten Jahren die Angst um den Arbeitsplatz und leidvolle Erfahrungen von Armut und Ausgrenzung. Auch Themen von Anrufenden mit Migrationshintergrund, die in der zweiten oder dritten Generation in Deutschland leben, tauchen auf. Wir stellen uns neuen Themen in der Gesellschaft, die wir „zu hören“ bekommen.

In den ersten Jahren riefen etwa 10.000 Menschen jährlich die Katholische Telefonseelsorge in Köln an. Seit einigen Jahren liegt die Zahl bei jährlich etwa 13.000.

1970 hatte nur jeder Dritte ein Telefon, 2017 gab es 130 Millionen Mobilfunk-Anschlüsse in Deutschland und 38 Millionen Festnetz-Anschlüsse. Das Telefon wurde zum Begleiter in allen Lebenslagen. In der Telefonseelsorge versuchen wir weiterhin, den Wert des geschützten Gespräches zu erhalten. Seit 1997 übernimmt die Deutsche Telekom AG die Kosten für alle in der Telefonseelsorge eingehenden Gespräche aus allen Netzen, so dass das Gespräch nicht im Einzelverbindungsnachweis auftaucht und der Anruf vertraulich bleibt. Im Februar 2023 hat eine Gruppe von erfahrenen Mitarbeitenden unserer Stelle eine Schulung für die Chatseelsorge der Telefonseelsorge abgeschlossen. Wir freuen uns, dass wir nun auch in diesem Medium das Angebot der Telefonseelsorge unterstützen. 

Wir müssen mehr Öffentlichkeitsarbeit leisten, um Menschen für dieses Ehrenamt zu gewinnen, und tun dies in verschiedenen Medien. Die Zahl der Ehrenamtlichen in der Stelle ist kontinuierlich gewachsen, so dass wir dem wachsenden Bedarf an Gesprächen teilweise mit Doppelbesetzungen des Telefons begegnen können. Es entstanden neue Beteiligungsformen für die Ehrenamtlichen, wie ein Beirat und Ehrenamtssprecher/innen. Spürbar war in den vergangenen Jahren der Dienstgemeinschaft ein wachsender Wunsch nach spiritueller Beheimatung in der Telefonseelsorge-Gemeinschaft.

Die Wege der Erreichbarkeit werden sich weiter verändern, was bleibt, ist unser Angebot einer authentischen Begegnung von Mensch zu Mensch.

Telefon­Seelsorge

0800 - 111 0 111
0800 - 111 0 222
Mail- und Chatberatung


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